Verfasst von: Maria | 27. August 2013

Eine verrückte Nacht in New York

Gut, dass ich zum Wochenende hin dann wieder fitter war und für meine erste Party in New York am Samstag nur noch eins fehlte: Das passende Kleid. Also fuhren wir am Morgen erstmal shoppen. Der deutsche Doktorant und seine Freundin hatten über eine Fahrrad-Gruppe, die jeden Sonntag auf Touren geht, jemanden kennengelernt, der uns seine Frau als absolute Shoppingqueen vorgestellt und zur Verfügung gestellt hat. Letzendlich waren wir dann allerdings nur in einem Second-Hand-Laden, wo die Klamotten natürlich tatsächlich auch günstig sind, aber nicht günstiger als in Deutschland.shopping

Ein Kleid hab ich aber dennoch nach einiger Zeit gefunden und so stand dem Abenteuer Geburtstagsparty in New York nichts mehr entgegen. Da man als Geburtstagkind in Amerika oder zumindest in New York anscheinend alles hinterher geschmissen bekommt, waren wir als erstes in einem Lobster-Restaurant, wo wir mit den Geburtstagsgutscheinen nur die Hälfte zahlen mussten.  Eigentlich wollten wir danach ein kostenloses Ben&Jerries-Eis für Geburtstagskinder abstauben, aber nach dem Essen waren wir so voll, dass wir uns lieber in unserem Hotelzimmer mit Blick  auf ganz New York für die Party vorbereiteten.

Sie fand in einem Club auf einem der Dächer von New York  mit Swimming Pool und Blick aufs Empire State Building. Dafür kostete der Spaß natürlich zumindest für Leute, die etwas anderes als ich, Cranberry- und Orangensaft, trinken wollten, nicht gerade wenig.

nypartyDer Abend endete mit Taxifahrten durch ganz New York und einer Pizza irgendwo im nirgendwo als alle Clubs um 4 Uhr schlossen.

Verfasst von: Maria | 27. August 2013

Donnerstag-Talk (Vierte Woche)

Von dem langen draußen sitzen beim Baseballspiel am Samstag leicht angeschlagen und von dem New York-Besuch am Sonntag nicht wirklich erholt, gaben mir die gefühlten Minusgrade in meinem Labor am Montag den Rest und ich lag erstmal für drei Tage flach. Fürsorglich wie der Amerikaner ist, mit genügend Tabletten versorgt,

Zum Donnerstagstreff unsere Arbeitsgruppe habe ich mich dann aber wieder zur Uni bewegt, immerhin gibt es da Pizza oder Chinesisches Essen und ziemlich lange Vorträge über die Ergebnisse der einzelnen Gruppenmitglieder. Aber an diesem Tag hatten wir einen Gastdozenten eingeladen, der uns mal einen Vortrag über etwas anderes  gehalten hat. Er forscht über ein neues theoretisches Modell zur Erklärung von Wärmeausbreitung in verschiedenen Materialien mit dem Ziel den Wärmeverlust zu verringern.

Das war dann eigentlich auch schon meine vierte Woche, aber immerhin habe ich festgestellt, dass die amerikanischen Betten auch auf Dauer bequem sind, aber ohne Daunenbettdecke trotzdem lang nicht so gemütlich wie die deutschen.

 

Verfasst von: Maria | 22. August 2013

New York, ich komme

Abgesehen von meiner Busfahrt vom JFK-Flughafen zum Bahnhof habe ich nach drei Wochen in Yale immer noch nichts von New York gesehen gehabt, was dringend geändert werden musste. Also hieß es nach dem Baseballspiel gleich ins Bett und früh raus am nächsten Morgen. Nach zwei Stunden Fahrt machte ich meine ersten Schritte über die 5th Avenue in New York.

Erste Statiorockefellern: Rockefeller Center. Hoch, groß. Besteht aus 13 Hochhäusern. Aber ich glaube nach dem ich im Februar in Hong Kong war, habe ich genug Hochhäuser für mein Leben gesehen, also weniger beeindruckt. Cooler fand ich den Legoladen im Rockefellercenter, wo sie im Schaufenster Gebäude von New York nachgebaut hatten. Leider hatten sie am Sonntag geschlossen, sodass man sich nicht auch die anderen Bauwerke anschauen konnte.

Nächste Station: MoMa, Museum of Modern Art. Zumal mir 2004 die Schlange in Berlin zu lang war, um die Austellung zu bewundern, ein Muss für mich. 14 Dollar ärmer, ausgestattet mit einem Iphone als Audioguide mit der Möglichkeit seinen Weg im Museum aufzuzeichnen und Bilder zu machen, ging es dann als erstes in Claes Oldenburg’s Mouse Museum und dann aber auch schnell wieder weiter, denn irgendwie erschloss sich mir dieses Kunstwerk nicht ganz. Dann doch lieber länger vor Monets Seerosen verweilen oder van Goghs Sternennacht bewundern. 

Moma

Wenn mich die Hochhäuser doch nicht so beeindruckt haben, so war ich es doch sehr als wir zum Central Park kamen. Irgendwie habe ich mir den Park durch die Luftbilder, die man so kennt, immer als einen flaches, langweilige, künstliche Grünanalage vorgestellt. Stattdessen lassen Felsen, Seen, Hügel, Bäume, Brücken ein Zoo,… den Park so vielseitig und natürlich erscheinen, dass ich gleich als ich zu Hause war, ersteinmal googlen musste, inwiefern er künstlich angelegt wurde. und kann gar nicht glaube, dass Wikipedia sagt: „166 Tonnen Sprengstoff waren nötig, um Granitfelsen zu sprengen. 1,9 Millionen Kubikmeter Erde wurden bewegt und eine 1,20 m dicke Mutterbodenschicht angelegt um etwa 21.500 Bäume zu pflanzen.“

centralpark

Genug erholt und gestärkt ging es dann weiter ins nächste Museum, das Guggenheim-Museum, normalerweise mit 18 Dollar Eintritt ziemlich teuer, ist es für American Visa Card Halter am ersten Wochenende im Monat kostenlos, gut abgepasst konnten wir also umsonst die Ausstellung von James Turrell bewundern. Schade, dass dafür die ganze Galerie abgedeckt wurde, aber trotzdem sehenswert. Ganz im Gegensatz zu dem, was uns auf dem letzten flur erwartete. Eine Schlang von 45 min und am Ende der Raum, den man in der Mitte sieht mit der grauen Leinwand und zwei Lampen. Da hätte ich mir doch lieber 45 min die Ausstellung von Kandinsky angeschaut. guggenheimGestärkt von einer 1-Dollar-Pizza auf dem Broadway tümmelten wir uns dann ins Gewimmel am Times Square. Dafür ein Panoramabild von dem deutschen Doktoranten:

http://christian-benz.de/blog/wp-content/uploads/panoramas/panoramastudio/

Zu dem typischen Touristenprogramm gehört ja dann noch ein Bild von der Statue of Liberty, leider muss man, wenn man nach oben gehen will schon zwei Monate im voraus buchen und nur nach unten kostet trotzdem 24 Dollar, deswegen haben wir lieber die kostenlose Fähre nach Staten Island genommen mit der man direkt an der Statue vorbeifährt. Mit Sonnenuntergang.

statliberty

 

Und von Staten Island hat man dann auch noch einen schönen Blick auf die Skyline von New York. Der perfekte Abschluss für einen Tag in New York.

nyskyline

Verfasst von: Maria | 21. August 2013

Lets go Bluefish

Um ja ein Baseball-Cap der Bridgeport Bluefish zu bekommen, sind wir schon eine Stunde vor dem eigentlichen Baseball Spiel im Stadium angekommen. Mit uns noch ein paar andere Baseball Verrückte. Unsere Plätze, von einem Platzeinweiser sauber gewischt, waren direkt über der Spielerkabine der Heimmannschaft. So hat man nicht nur einen guten Blick, sondern auch die beste Möglichkeit einen Baseball von den Spielern zu gerollt zu bekommen, zumindest wenn man sechs Jahre alt ist  und ein Lächeln hat das Steine erweichen könnte; mit dreiundzwanzig hat man es da schon schwerer.

Sowieso hatte man das Gefühl das ganze Spiel sei ein reiner Kindergeburtstag, denn mindestens fünfzig Prozent des eher leeren Stadions dieses in einer zwar professionellen, aber unbekannten Liga spielenden Teams,  bestand aus Kindern, die zum Teil wirklich Geburtstag feierten und wenn nicht zumindest im Kids Club waren und so ist mehr oder weniger jedes Kind einmal aufs Spielfeld gekommen und freute sich riesig darüber dort ein Foto machen zu dürfen.

Während die Kinder am Spielfeldrand fotografiert wurden, wurde das Stadion vorbereitet. Das heißt die weißen Linien, die das Spielfeld begrenzen wurden nachgezogen und der Sand auf dem die Spieler später rennen sollten, wurde sorgfältig gleichmäßig bewässert.

Um kurz vor 6 begann sich dann das Spielfeld zu füllen, aber nein, immer noch nicht mit den Spielern. Denn nun liefen erstmal Fahnenträger das Spielfeld entlang mit Fahnen aus Irland, wobei mir nicht ganz klar war, warum. Dann kam ein niedlicher Kinderchor, der aber nicht singen konnte, um die Nationalhymne zu singen, für die natürlich nun auch endlich die Mannschaft aufs Feld durfte, und dann deutlich bessere erwachsene Sänger für die irische Nationalhymne.

Ohne einen Anpfiff, sondern nur mit dem Wurf des Balles ging dann das Spiel los, bei dem in neun Runden, so genannten Innings , versucht wird so viele Spieler wie möglich zur Homebase zurückzubringen.  Die ersten vier Innings brachte ich damit zu dieses nicht ganz einfache Spiel zu verstehen. Um es zu erklären sollte man es sich aber am besten anschauen, deswegen werde ich jetzt hier nicht ausholen. Aber im Grunde genommen, steht die verteidigende Mannschaft auf dem Platz verteilt und einer von ihnen wirft einen Ball, den dann jeweils einer aus dem angreifenden Team versucht zu schlagen, dafür hat er eine bestimmt Anzahl von Versuchen. Die Verteidigung versucht dann diesen Ball zu fangen und wenn sie es nicht schafft, dann dürfen die Spieler der angreifenden Mannschaft eine Base weiter, außer die Verteidigung schafft es sie mit dem Ball zu berühren. Zum Teil gibt es also sehr lustige Fangen-Spiele auf dem Platz, wenn sie versuchen den Spieler zu berühren. Es gibt nur Punkte für die Spieler, die in einem Inning zurück in die Homebase kommen.

In jedem Inning tauschen die beiden Mannschaften einmal die Plätze, also von Angriff zur Verteidigung . Und bei jedem Wechsel muss sich die Mannschaft wieder warm machen, sodass immer wieder Pausen entstehen, in denen Verlosungen stattfanden oder Spiele oder kurze Partymusik-Einspieler, zu denen die Stadionsprecher hinter ihren Glasfenstern zu Discolicht rockten. Tradition ist auch, dass nach der Hälfte des Spieles in der Pause alle aufstehen müssen, weil man dann lange genug rumgesessen hat, und dann alle zusammen tanzen, bei uns zu dem „Cha Cha Slide“-Song.

Sowieso ist das ganze Baseballspiel sehr entspannt, man schaut nicht die ganze Zeit gebannt aufs Feld, sondern unterhält sich ganz normal und holt sich mitten im Spiel etwas zu essen.  Da das zu dem rundum USA-Erlebnis gehört, habe ich natürlich auch etwas geholt, einen überteuerten Hot Dog. Und auch wenn ich schon vorher gewarnt wurde, wie schlecht er ist, wurden meine Erwartungen noch übertroffen. Auf jeden Fall das pappigste Brötchen und die trotz Fett geschmackloseste Wurst, die ich je hatte. Also das perfekte Essen für ein Baseballspiel. Ich hab mich richtig amerikanisch gefühlt.

Nach der Hälfte der Innings wusste ich dann langsam bevor es auf der Tafel angezeigt wurde, was für ein Schlag es gewesen ist und ob der Punkte bringt. Sodass ich mcih nun der Spieltaktik widmen konnte. Für jeden Spieler wird immer die Statistik angezeigt, wie präzise er trifft und wie schnell er rennt. Also haben wir heiß diskutiert, warum welcher Spieler wann eingesetzt wird, da der Trainer die Reihenfolge immer neu festlegt. Eine andere stark dikutierte Entscheidung ist die des Wechsel des Werfer. Auch hier gibt es Statistiken, die einem Aufschluß über die Gründe des Wechsels geben.

Da nach neun Innings Gleichstand war mit zwei Punkten für jede Mannschaft, wurde um ein Inning verlängert. Und um das nächste. Und um das nächste. Am Ende gab es 14 Innings und die auswärtige Mannschaft gewann mit 7:3, weil sie im letzten Inning drei Spieler in die Homebase bekamen. Das ganze Spiel hat vier Stunden gedauert und wenn man sich überlegt, dass sie es in dieser Zeit nur geschafft haben sieben bzw. drei Spieler weiterzubekommen, ist es doch ein sehr ereignisloses Spiel. Meistens schaffen die Spieler es noch nicht mal zur ersten Base. Damit Baseball auch in anderen Ländern beliebt wird, muss man also meiner Meinung nach den Schläger größer machen, damit es einfacher wird zu treffen. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Amerikaner das überhaupt wollen, dass man bei dem Spiel wirklich rennen und dann als Zuschauer auch mehr aufpassen muss….

 

Verfasst von: Maria | 2. August 2013

Die dritte Woche

Meine dritte Arbeitswoche war einigermaßen erfolgreich, wie man ja an den kurzen Zwischenmeldungen sehen kann. Ich habe endlich meine ganzen Teile bekommen und kann nun in aller Ruhe justieren.

Ansonsten war ich am Dienstagabend im Planetarium und habe mir etwas über die amerikanischen Sterne erzählen lassen =) und mir danach sogar den Saturn in echt anschauen können, ziemlich beeindruckend. Und weil die Sterne so schön waren, habe ich am Mittwochabend gleich wieder einen Ausflug zum selben Hügel gemacht, diesmal allerdings statt Sternen Glühwürmchen gefunden, die ich das letzte Mal in Tansania beim Vorbereitungsseminar gesehen habe. Damals allerdings ziemlich viele auf einem Feld und hier nur ganz vereinzelt welche zwischen den Bäumen. Obwohl ich nicht lange dort war, machen mich jetzt die vielen Mückenstiche fertig.

Am Donnerstagabend gab es hier ein Konzert, der hier eher unbekannten, aber in Deutschland wegen des Vodafone-Werbesongs „Safe and Sound“ beliebten Band Capitol City. Das Konzert war einfach super und sogar die Vorband hat ziemlich für Stimmung gesorgt. Und danach hatte ich meine erste amerikanische Cluberfahrung; eigentlich ziemlich cool, genau wie in Berlin, aber um halb eins geht plötzlich das Licht an und die Musik aus und der Club ist aus. Das ist hier wohl normal so, aber schon ein komischen Gefühl in einem Club zu sein, bis er schließt.

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